Um in der neuen House of Cards Staffel die Wahlen zu gewinnen geht Frank Underwood buchstäblich über Leichen
Bill Clinton, langjähriger Präsident der Vereinigen Staaten, äußerte sich zu Hause of Cards wie folgt: „[it`s a] 99% accurate representation of the real Washington D.C.“ So geht es wohl den meisten Zuschauern, die seit dem Ende der dritten Staffel auch dem Ende der politischen Durststrecke entgegenfiebern. House of Cards punktet vor allem mit Realität und Authentizität, die fesselt und Suchtmittelcharakter versprüht. Mit diesen Eigenschaften wurde die Serie ein absoluter Welterfolg und startet heute, am Freitag den 4. März mit neuen 13 Folgen in die 4. Runde. Wir klären im neuen Blogeintrag die Fakten zur Serie und stimmen euch mit einem kleinen inhaltlichen Abriss auf das kommende Spektakel adäquat ein.
Im Trailer zur neuen Staffel sitzt Präsident Frank Underwood an seinem Schreibtisch im Oval Office. Mit geradem Rücken, perfekten Windsorknoten und purer Entschlossenheit, spricht er in seinem Wahlwerbespot direkt zum Zuschauer „I think America deserves Frank Underwood.“ Zwischen seinen machthaberischen Floskeln erscheinen Bilder aus der Vergangenheit. Bilder, die oberflächlich nichts mit gesagtem gemein haben. Wenn man genauer hinhört und seine Aussagen tiefgründig interpretiert, rechtfertigt Underwood seine skrupellosen Taten mit Ehrgeiz, Tatendrang und zügellosem Willen. Sein gesamtes Leben hat er für seinen Traum gekämpft einmal der Präsident der Vereinigten Staaten zu sein. Die Verantwortung für das amerikanische Volk zu tragen und das Gefühl der grenzenlosen Macht zu spüren, zu verkörpern und dieses auch durchzusetzen. Er ging über Leichen, aber so ist dieses Geschäft eben. Die Trailer Vorschau zu Staffel 4 ist eigentlich ein Rückblick, ein Rückblick auf Vergangenes mit der Message, dass sich auch künftig nichts ändern wird.
Was sich wohl ändert ist die Art des Kampfes. In Staffel 4 steht Underwood nicht mehr vor der Aufgabe die Macht zu erlangen, sondern vielmehr die Macht zu sichern. Es geht um Wahlen. Die Wahlen zur Präsidentschaft der USA. Ihm gegenüber steht Heather Dunbar, eine weitere Demokratin, die vom Kuschelkurs der Vergangenheit abweicht und ab sofort mit härteren Bandagen in den Ring steigt. Doch Dunbar ist längst nicht das einzige Problem, dass sich dem „Interimspräsidenten“ entgegenstellt. Seine Ehefrau und rechte Hand, die von Anfang an in die skrupellosen Machenschaften eingeweiht war, scheint sich mehr und mehr von Francis zu entfernen. Sowohl im Berufsleben ,als auch emotional, taten sich in Staffel drei große Barrieren zwischen dem einstigen Dreamteam auf, die die Ehe vor große Probleme stellten. Einige Bilder des ersten Trailers lassen darauf schließen, dass die brüchige Ehe der beiden auch in Zukunft eine Schlüsselrolle sein wird. Sonst sind bisher leider keine inhaltlichen Bezüge an die Öffentlichkeit geraten, die uns ins Land der tiefen Spekulationen stürzen würde.
Was jedoch bekannt und bestätigt ist, wer neu in das Geschehen mit eingreifen wird. Zum einen wird Colm Feore,bekannt aus „Pearl Harbor“, „Der Exorzismus von Emily Rose“, oder der Fernsehserie „Gotham“ eine wichtige Rolle in der neuen Staffel House of Cards verkörpern. Auch Neve Campbell ist mit von der Partie. Bekannt aus der Horrorfilmreihe Scream und weiteren Hochkarätern der Filmindustrie, konnte sie sich im Cast für die neue House Cards Staffel erfolgreich gegenüber Mitkonkurrentinnen durchsetzen. Wir sind gespannt welche Facetten die Kanadierin noch so auf dem Kasten hat.
Obwohl die ersten Staffeln House of Cards zu Beginn nur auf der Video on Demand Plattform Netflix verfügbar waren, startet die Politserie in Deutschland vorerst nur für Premiummitglieder des Pay TV Senders Sky. Die Rechte konnten sich die Verantwortlichen frühzeitig sichern. Wann und auf welchen Kanälen die neue Staffel für alle anderen verfügbar sein werden ,ist bislang leider nicht bekannt. Klar ist jedoch, dass die Fans nicht locker lassen werden und so lange Druck machen, bis auch sie in den Genuss kommen können ,Mister President alias Kevin Spacey im Free TV zu bestaunen.
Man mag es nicht glauben, aber angeblich soll es auch Menschen da draußen geben, die bislang mit Francis Underwood und dessen Politikstil noch nicht in Berührung gekommen sind. Für all diejenigen, die jetzt die Lust gepackt hat, gibt es einen einfachen Ausweg. Holt euch hier die „alten“ Staffeln in der praktischen DVD Box und bringt euch auf den neuesten Stand. Wenn ihr es nicht mehr abwarten könnt und von Anfang an dabei sein wollt, wenn der Präsident der Vereinigten Staaten auf die Jagd nach Wählerstimmen geht, dann verkauft die 1., 2. und 3. Staffel und gönnt euch das Sky Premiumpaket. Die fanatischsten unter euch können sich auch auf die Serien stürzen, die als Vorlage zu House of Cards diente. Die gleichnamige Reihe aus den 90ern lief bei BBC, war zwar erfolgreich, jedoch mit dem gegenwärtigen Hype von heute nicht zu vergleichen. Die letzte, aber wohl authentischste Variante wäre die Reine, ursprüngliche Form von House of Cards. Das Buch von Michael Dobbs wäre zudem eine willkommene Abwechslung zum Binge Watching.
Wir sind gespannt ob die neue Staffel die hohen Erwartungen der Fans und Serienkritiker erfüllt und auch Neulinge für sich begeistern kann. Wer an Zufälle glaubt, der wird heute eines besseren belehrt, denn der Zeitpunkt der Veröffentlichung könnte gar nicht besser passen. Die Präsidentschaftswahlen in den USA sind in vollem Gange und der Trash Talk der beiden Kontrahenten nimmt langsam aber sicher Gestalt an. Wir sind gespannt wie viele Parallelen sich zwischen dem fiktiven Wählerfischen und dem aktuellen Wahlkampf Clinton vs. Trump auftun werden und wünschen allen Teilnehmern (außer Donald Trump) viel Glück und Erfolg.