Next Economy Award – Mehr als nur grün hinter den Ohren

Jungunternehmer sehen sich bei ihrer Gründung mit vielen Problemen konfrontiert. Seien es Investitionen, oder die Unternehmensstruktur, Produktplatzierungen oder Vermarktung, oft fehlen zu Beginn nicht die Visionen, sondern das Know-how und vor allem die Erfahrung. Um diesen Problemen entgegenzuwirken versucht der Next Economy Award nachhaltigen Startups unter die Arme zu greifen. Im wesentlichen werden die Strategien, die Herausforderungen und die Chancen eines jeden Unternehmens auf den Prüfstand gestellt um in verschiedenen Kategorien einen Sieger zu kühren.

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Initiator Stefan Schulze-Hausmann (Wirtschaftsjournalist und Rechtsanwalt)

Wir haben es uns nicht nehmen lassen beim Initiator des Deutschen Nachhaltigkeitspreises Stefan Schulze-Hausmann nachzufragen und euch die wichtigsten Standpunkte in diesem Beitrag zusammengetragen.

 

Wie gestaltete sich der Entstehungsprozess des Next Economy Awards?

Spannend und irgendwie zwangsläufig. Wir prämieren als Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis seit 2008 jährlich besonders gute Nachhaltigkeitsleistungen in Unternehmen, Kommunen und Forschung, sozusagen die erwiesenen Champions. Auf dem Feld der Jungen, Neuen, die noch nicht bewiesen haben, dass ihre Ideen fliegen, aber berechtigte Hoffnungen haben, hatten wir eine echte Lücke. Mit dem neuen Preis wollten wir den Deutschen Nachhaltigkeitspreis nun endlich um den Bereich der Gründer erweitern. Denn die Zahl „grüner Gründer“ steigt in Deutschland ja markant an. Zusammen mit dem Bundeswirtschaftsministerium, dem Rat für Nachhaltige Entwicklung und dem DIHK sind wir Anfang des Jahres an den Start gegangen.

 

Welche Auswirkungen und Ziele erhoffen sich die Gründer?

Gründer brauchen – platt gesagt – drei Dinge: Geld, PR und Netzwerk. Wir versuchen in allem drei so zu liefern, dass es die Nominierten und Sieger voran bringt. Außerdem soll der NEA Impulse für nachhaltigkeitsorientierte Gründungen geben, so kann die Transformation zur „nächsten“, nachhaltigeren Wirtschaft insgesamt gestärkt und beschleunigt werden. Innovation für Nachhaltigkeit „made in Germany“ soll auf nationaler und internationaler Ebene bekannter gemacht werden.

 

Es gibt bereits zahlreiche Auszeichnungen für etablierte Unternehmen, die ihren Fokus auf Nachhaltigkeit legen. Was unterscheidet den Next Economy Award von anderen Preisverleihungen?

Der Next Economy Award richtet sich eben speziell an junge Gründer und nachhaltige Geschäftsideen. Er soll Startups fördern, deren innovative Geschäftsmodelle soziale und ökologische Verbesserungen anstreben. Neben den etablierten Unternehmen braucht jetzt die Next Economy spezielle Auszeichnungen, denen auch das Format der Verleihung Rechnung trägt.

 

Wie gestaltet sich der Bewerbungsablauf und was gibt es für Kriterien, an denen die unterschiedlichen Unternehmen gemessen werden?

Noch bis 31. Juli kann man sich für den NEA bewerben. Dazu müssen in einem Online-Bereich vier Fragen beantwortet werden, darunter, welche wesentlichen Chancen und Herausforderungen der Nachhaltigkeit das Unternehmen adressiert und mit welchen Strategien und Maßnahmen es ihnen begegnet, wie viel Innovation im Geschäftsmodell steckt und welche Ziele in den kommenden Jahren erreicht und welche Nachhaltigkeitswirkungen entfaltet werden sollen, was die praktische Umsetzbarkeit des Geschäftsmodells gewährleistet und wie das Unternehmen profitabel wachsen will. Die Antworten werden dann von drei unabhängigen Auswertungsteams aus den Bereichen Forschung, Beratung und öffentlichem Sektor ausgewertet und die Nominierten ermittelt.

 

Welche Voraussetzungen müssen die Unternehmen erfüllen, um sich für den Next Ecocnomy Award zu bewerben?

Unternehmen müssen nach dem 30.4.2012 in Deutschland gegründet sein. Wir wollten Startups in den Fokus rücken, die bei Beginn der diesjährigen Wettbewerbslaufzeit nicht älter als drei Jahre waren. Das sind die einzigen Teilnahmevoraussetzungen.

 

Wer ermittelte die Fachjury, die die Start-Ups einschätzen und bewerten soll? Welche Kriterien wurden für ihre Ermittlung herangezogen?

Die Jurymitglieder werden durch das Kuratorium der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis auf Vorschlag des Vorstandes berufen. Sie soll die unterschiedlichen Stakeholdergruppen und deren spezifisches Knowhow abbilden; auch die Partner des NEA sind vertreten. Die Jury soll das Umfeld nachhaltiger Startups und das Netzwerk und die Exzellenz der Nachhaltigkeit in Deutschland an sich widerspiegeln. Deshalb arbeiten in der Jury erfolgreiche Gründer mit Nachhaltigkeitsfokus, Gründerforscher, Unternehmenspartner des NEA, die Startup-Programme auflegen, Vertreter der Bundesregierung und des DIHK mit.

 

Welche Preise können die künftigen Gewinner des Next Economy Awards erwarten?

Jeder Sieger erhält ein Paket aus Kommunikation und Sachleistungen im Wert von ca. 25.000,- Euro, wie z.B. Gründercoaching zu Marketing- und Finanzierungsthemen oder Prozessoptimierung, Medientraining, Rechtsberatung und PR-Leistungen sowie den Zugang zum größten deutschen Netzwerk der Nachhaltigkeit. Dazu gibt es natürlich eine tolle Preisstatuette. Außerdem erhalten alle Bewerber um den Next Economy Award Freikarten für den Deutschen Nachhaltigkeitstag im Wert von je € 650,-.

 

Für alle Teilnehmer und Nominierten findet am 26.11.2015 der offizielle Live-Pitch vor der Jury statt. Dabei werden die Projekte noch einmal genau unter die Lupe genommen und mit den Verantwortlichen über die Ideen und Ziele konkret debattiert. Im Anschluss wird der Next Economy Award dann unter Anwesenheit aller Nominierten vergeben. Am Tag darauf steht es allen Teilnehmern und Bewerbern offen den 8. Deutschen Nachhaltigkeitstag zu besuchen. Vor Ort können wichtige, strategische Kontakte für die Zukunft geknüpft und Informationen über anstehende Projekte ausgetauscht werden.

Weitere Infos und die Möglichkeit euch noch bis zum 31.7 zu bewerben, findet ihr hier: www.nexteconomyaward.de

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