SellHappy setzt auf Geschwindigkeit und Servicequalität

Wenn die Deutschen gebrauchte Artikel wie Bücher, CDs oder DVDs verkaufen möchten, tun sie dies immer häufiger über Online-Verkaufsportale. Im Rahmen unserer Interviewserie sprechen wir mit den Geschäftsführern der großen Ankaufportale und bieten euch so einen Einblick hinter die Kulissen der Recommerce-Branche. Auch diese Woche haben wir wieder ein interessantes Interview für euch – Nils Levien, Geschäftsführer von SellHappy, erklärt, was sein Unternehmen besonders macht und verrät, warum die Kunden mitentscheiden dürfen, welche Produkte bei SellHappy angekauft werden.

 

 

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Nils, Stell uns doch bitte die Leute hinter SellHappy kurz vor.

SellHappy wird von zwei Geschäftsführern geleitet: von meinem Kollegen David Zok und von mir. Wir haben uns 2009 auf der Hochzeit eines gemeinsamen Freundes kennengelernt und waren von Anfang an auf einer Wellenlänge.

Wie kam es zur Gründung von SellHappy?

Als David und ich uns getroffen haben, hatten wir beide jeweils schon länger mit dem Gedanken gespielt, ein Unternehmen zu gründen. Das wir uns schließlich für den Recommerce-Markt entschieden haben hatte mehrere Gründe. Zum einen war uns das enorme Potenzial des Marktes früh bewusst, nicht zuletzt dadurch, dass David früher schon in größerem Stil Gebrauchtwaren bei Ebay gehandelt hatte. Zum anderen ergänzen sich Skills optimal für ein Online-Business: Ich als Medienwirt komme eher aus dem Bereich Werbung/Marketing, David bringt das notwendige Programmier-Knowhow mit ein.

Ihr hattet für einige Zeit auch einen Reparaturservice für defekte Elektronikgeräte im Angebot. Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht?

Der Reparaturservice traf auf eine sehr ordentliche Nachfrage, allerdings war der Betrieb des Services in der Summe wesentlich aufwändiger als wir erwartet hätten. Fast jede Reparatur stellte sich im Detail irgendwie als ein Sonderfall dar und brachte dann, neben der eigentlichen Reparaturleistung, noch zeitintensive Kundenkommunikation mit sich. Wir konzentrieren uns daher mittlerweile lieber voll auf unsere Händler-Rolle.

Euer Kategorie-Angebot geht im Bereich Consumer Electronics deutlich über Handys und Tablets hinaus und deckt z.B. mit Küchenmaschinen auch etwas “exotischere” Produktkategorien ab. Welche Strategie steckt dahinter?

Generell verfolgen wir das Ziel, uns in Bezug auf die angekauften Kategorien langfristig sehr breit aufzustellen. Bei der Wahl der neuen Kategorien analysieren wir laufend, in welchem Umfang Produkte einer gewissen Kategorie auf Marktplätzen wie z.B. Amazon oder eBay gehandelt werden. Ein weiterer wichtiger Inputfaktor sind unsere User, die Vorschläge an uns herantragen, also uns z.B. via Email fragen, ob wir denn nicht auch Kinderwägen ankaufen könnten.

Dabei müssen wir stets abwägen, ob und wie wir für eine Kategorie auch wirklich genug Website-Traffic bekommen können, um ein solides Business darauf aufbauen zu können. Und wir müssen uns auch überlegen, wie wir das Pricing in den Kategorien aktuell halten können.

Im Gegensatz zu vielen eurer Mitbewerber kauft ihr, mit der Ausnahme von Videospielen, keine Medien wie Bücher, CDs und DVDs an. Seht ihr in Medien einen sterbenden Markt – auch speziell im Hinblick auf die Verdrängung von Büchern durch eBooks?

Nein, im Gegenteil. Ich glaube fest daran, dass das gedruckte Buch noch sehr lange fortbestehen wird, und zwar in friedlicher Koexistenz mit eBooks. Daher sind wir auch überzeugt, dass der Recommerce-Markt für Medien in absehbarer Zeit sehr interessant bleiben wird. Wir haben bereits Pläne, unser Sortiment auch in diese Richtung zu erweitern, unser Fokus wird aber weiterhin auf Elektrogeräten liegen.

Neben dem klassischen B2C-Recommerce habt ihr auch ein B2B-Standbein. Erzähle uns doch bitte, was es damit auf sich hat.

Im B2B-Bereich kontaktieren wir direkt potenzielle Partner und Händler für Consumer Electronics und kaufen dort in größeren Chargen Rückläufer und B-Ware aus Widerrufsrecht an. Wir bieten für diese Zielgruppe auch Outsourcing im Bereich Widerruf an.

Wie differenziert ihr euch gegenüber den zahlreichen anderen Akteuren auf dem Recommerce-Markt?

Das erste Stichwort ist Geschwindigkeit. Wir bieten unseren Kunden eine Expressabwicklung und garantieren, jeden Ankauf spätestens binnen zwei Werktagen abgearbeitet zu haben. So haben unsere Kunden die Auszahlung in der Regel bereits binnen 36 Stunden auf ihrem Konto. Das zweite Stichwort ist Servicequalität. Wir wollen verlässlicher Partner unserer Kunden werden und diese damit langfristig an uns binden. Das bedeutet auch, ein größeres Maß an Kulanz zu gewähren als es viele unserer Mitbewerber tun. In der Summe zahlt sich diese Strategie aber auf jeden Fall aus. Das zeigt sich auch in durchwegs positiven Bewertungen, die wir auf den diversen Shop-Bewertungsportalen bekommen.

Wir danken dir für dieses Gespräch!

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